Die Pflanzenwelt auf dem Kühkopf

 

Der Auenwald

Weichholzaue
Typisch für das Landschaftsbild im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue ist die Weichholzaue. Sie schließt sich an die Röhrichtzonen im natürlichen Zusammenhang an, ist geprägt von den vorherrschenden Silberweiden mit alten, knorrigen, oft hohlen Stämmen, die Nist- und Zufluchtstätten für viele Vogelarten sind. Die Silberweiden können wie andere Weidenarten bis zu 300 Tage im Jahr im Wasser stehen, ohne Schaden zu nehmen.


Weichholzauen entstehen nur unter ganz speziellen Bedingungen. Die nur wenige Tage dauernde Samenreife der Weiden muss in eine Zeit mit einem ganz bestimmten, für die Keimung günstigen, Wasserstand fallen. Deshalb bestehen Weichholzauen meist nur aus relativ gleichaltrigen Bäumen. In der Weidenau verbreitet ist auch die Schwarzpappel.

Hartholzaue
An den höher gelegenen Plätzen befindet sich die Hartholzaue. Neben Eiche und Ulme wird sie durch die Esche, Wildapfel, Wildbirne und eine Vielzahl von Sträuchern geprägt. Einige Bäume der Hartholzaue wie Eichen und die Ulmen vertragen bis zu 100 Überflutungstage im Jahr.


In der Hartholzaue liegen die Brutplätze der meisten Greifvögel des Reservats. Leider ist die Ulme seit einigen Jahren zunehmend von einem Absterben betroffen, verursacht durch einen Pilz, der vom Ulmensplintkäfer übertragen wird. Zu den Schöhnheiten des Kükopfs zählen die Blütenteppiche der Hartholzwälder, besonders berühmt die Bestände des Bärlauchs und des Blausterns, deren Gefilde im April und Mai wahren Blütenmeeren gleichen.

Die Auenwiesen
Unter den seltenen Pflanzengesellschaften des Naturschutzgebiets stellen die Auenwiesen, gegliedert durch markante Einzelgehölze und Baumgruppen, noch eine herausragende Besonderheit dar. Besonders wertvoll sind sie, weil sie sowohl auf feuchten Arealen als auch an trockenen Standorten liegen.


Tiefliegende und mehrmals im Jahr überflutete Wiesen sind selten geworden. Ihre Artenzusammensetzung ist dem Wechsel der Wasserstände angepßt.
Besonders in grobkörnigen Gebieten sind interessante und im Bestand bedrohte Pflanzenarten vertreten: Zwergveilchen und Gräbenveilchen, Färberscharte, Kantenlauch und Echter Haarstrang. Der Kantenlauch fällt durch seine einmalig violetten Blüten auf, die sich zeitweise wie Teppiche ausbreiten. zu den Pflanzen der tiefen Senken gehören Sumpfrispengras und Kriechender Hahnenfuß.


Derartige Pflanzengesellschaften sind selten anzutreffen, viele Arten gelten als im Bestand bedroht. Deshalb sind die Wiesen des Naturschutzgebiets Kühkopf-Knoblochsaue, wenn auch weniger beachtet, so doch besonders schutzwürdig. In den Wiesen brüten natürlich viele, auch bestandsbedrohte Vogelarten, die beim Brutgeschäft nicht gestört werden dürfen.