Tiere auf dem Kühkopf 

Der Schwarzmilan - Symbol des Kühkopfs
In Deutschland vom Aussterben bedroht, hat er im Europareservat - im Auwald des Kühkopfs - Überlebenschancen gefunden. Nirgendwo sonst in Mitteleuropa siedeln und brüten so viele Milane wie hier.
Der bei uns seltene Schwarzmilan ist an seinem elegant schaukelnden Flug und am schwach gegabelten Schwanz zu erkennen. Über seiner Beute steht er oft flügelschlagend an einer Stelle in der Luft. Der größere Verwandte, der Rotmilan, ist bunter und hat einen tiefer gegabelten Schwanz.


Auf dem jährlichen Vogelzug kehrt der Schwarzmilan im März aus Afrika zu seinen Niststätten in Mitteleuropa zurück, wenn er sich dort ungestört fühlt.
Im Frühling kann man den Schwarzmilan auf den Hochzeitsflügen in großer Höhe beobachten. Das Weibchen legt zwei bis drei Eier, die es 28 Tage bebrütet. Dabei wird es zeitweilig vom Männchen abgewechselt. Die Jungen verlassen den Horst nach 42 bis 45 Tagen.

Der Schwarzmilan nistet auf hohen Bäumen, mit Vorliebe in alten Eichen, wo er Horste aus nachlässig aufeinandergelegten Zweigen und Ästen baut.
Nahrungsgrundlage des Schwarzmilans sin in erster Linie Kadaver und Fischreste.

Insekten
Auf der Vielfalt und der Vielzahl der Insekten baut sich der Nahrungskreislauf auf, die Voraussetzung für die Existenzvieler anderer Tiere. Die Insekten sind wichtigste Nahrungsgrundlage für Fische, Spinnen, Frösche, Vögel und Kleinsäuger.

 

Käfer stehen mit rund 1500 Arten im Natuschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue an der Spitze. Stark vertreten sind auch die Hautflügler, so Hornissen und Schlupfwespen. Auf den Wiesen finden Schmetterlinge und Schwebfliegen ihre Lebensräume, die Wasserflächen sind das Reich der Libellen, Eintagsfliegen und Mücken. Allein 24 Libellenarten wurden bisher festgestellt.

 

Zweiflügler sind in den feuchten Lebensräumen besonders zahl- und artenreich verbreitet. Bis zu 10000 Individuen kommen auf einem Quadratmeter vor, insbesondere Larven. In bestimmten Flachwasserzonen wurden im Laufe eines Jahres sogar bis zu 40000 geflügelte Insekten auf einem Quadratmeter ermittelt. Solche Werte werden weltweit nur selten übertroffen. Einen großen Anteil daran haben die Zuckmücken. Sie sind die stärkste Gruppe, darunter mit etwa 20 Arten die Stechmücken.
Schnaken, die in Myriadenschwärmen auftreten, lateinisch exakt Aedes vexans, werden als besonders lästig empfunden. Aber nur die Rheinschnaken-Weibchen stechen. Die Stechmücken werden seit vielen Jahren durch "integrierte Bekämpfung" mit B.t.i., großtechnisch gezüchteten Bakterien, reduziert.

Amphibien
Die Rheinaue beherbergt aufgrund der Schwankungen der Wasserstände eine spezifische Pflanzen und Tierwelt. So sind im Naturschutzgebiet acht Amphibienarten vertreten. Am ehesten wird der Besucher die Erdkröte, den Grünfrosch und den Moorfrosch entdecken, die im Naturschutzgebiet heimisch sind, in den Altwässern ebenso wie im Altrhein. Besonders das ebentliche Froschkonzert zieht immer wieder viele Bewunderer an. Die anderen Arten sind nur vereinzelt vorhanden.

Reptilien machen sich rar, aber zwei Arten kommen auf dem Kühkopf häufiger vor: die Ringelnatter und die Zauneidechse. Die Ringelnatter liebt die Teiche und die Altarme, die Zauneidechse eher trockene und warme Plätze in der Landschaft.

 

Die Fischfauna hat durch die Gewässerverschmutzung sehr gelitten. Erst in den letzten 20 Jahren konnte durch Kläranlagen die Rheinwasserqualität wieder verbessert werden. Von ehemals 47 heimischen Arten sind 43 wieder im Rhein verbreitet, 24 davon in den Altwässern des Naturschutzgebietes Kühkopf-Knoblochsaue. Viele Arten sind aber immer noch gefährdet, so wie die Wildform des Karpfens, die Karausche, der Aland, der Steinbeißer und die Quappe. Lachs, Maifisch, Stör und Nordseeschnäpel bleiben verschollen.